Mobilitätsentwicklung

«Die Erreichbarkeit macht wettbewerbsfähig – auch in Zukunft»

AUSGANGSLAGE

  1. Im Umkreis von 15 Min. Fahrzeit mit dem öffentlichen Verkehr kann man von der Stadt St.Gallen rund 100'000 Personen erreichen. Mit dem motorisierten Individualverkehr vergrössert sich die bevölkerungsmässige Erreichbarkeit innerhalb von 15 Min. markant auf rund 180'000 Personen. Der MIV hat für St.Gallen im Vergleich zu anderen Städten sowohl bei der Erreichbarkeit von Bevölkerung (sprich Konsumenten) wie auch Beschäftigen (sprich Arbeitskräfte) eine überdurchschnittliche Bedeutung. Entsprechend sind der geplante Ausbau der Stadtautobahn mit einer dritten Röhre durch den Rosenberg-Tunnel sowie die Spange Liebegg als prioritär zu betrachten.
  2. Rund ein Viertel bzw. zwei Drittel der Bauzonenfläche in der Stadt St.Gallen sind hinsichtlich öV sehr gut bzw. gut erschlossen. St.Gallen steht im Vergleich zu den übrigen Schweizer Mittelzentren gut da. In den westlichen Quartieren Winkeln und Bruggen ist die Güte der öV-Erschliessung niedriger, obschon diese bevölkerungsmässig am stärksten gewachsen sind. Im Vergleich zu Grosszentren kann St.Gallen in Bezug auf die Erschliessung von Quartieren und Bauzonen jedoch nicht mithalten.

MASSNAHMEN

  1. «Wertschöpfende Erreichbarkeit»: Der wertschöpfende motorisierte Verkehr darf nicht ausgebremst werden. Die Priorisierung des Ausbaus Stadtautobahn (3. Röhre durch Rosenberg-Tunnel) sowie Spange Liebegg sind für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts St.Gallen zentral.
  2. «Vernetzung mit Zentren»: Die Beschleunigung des Fernverkehrs muss für St.Gallen noch gewinnbringender eingesetzt werden. Die Abstimmung im öV zwischen Fernverkehr, S-Bahn und innerstädtischen Verkehrsbetrieben hat Entwicklungspotential. Fahrzeiten von «Tür zu Tür» sind zu verbessern. Das Prinzip «Optimieren vor Ausbau» soll gelten. Identifizierte Engpässe bei der Infrastruktur sind mit Kanton und Bund gezielt und rasch anzugehen.
  3. Der öV-Ausbau innerhalb der Stadt St.Gallen hat sich schwerpunktmässig auf die Arealentwicklungen (Erschliessungsgüte) zu konzentrieren. Dabei soll die Optimierung der Linien im Zentrum stehen.
  4. Die Aufhebung von oberirdischen Parkplätzen (z.B. Marktplatz 51 Parkplätze) wie auch die Reduktion der Tiefgaragenplätze Burggraben (70 Parkplätze) sind vollumfänglich durch unterirdische Parkplätze in Zentrumsnähe zu kompensieren.

Positionspapier Ehoch3