Philippe Narval übernahm vor knapp einem Jahr die intendantische Leitung des SQUARE der Universität St.Gallen. Insofern ist er für die Programmplanung des modernen Begegnungsortes zuständig. Am Morgenstamm der FDP Stadt St.Gallen vom 8. November in der DenkBar erzählte Philippe Narval wie künftig gelernt wird und weshalb das SQUARE diesbezüglich ein Vorzeigemodell sei.
«Wann haben Sie zuletzt etwas Neues gelernt?», fragt Philippe Narval am Dienstag um 9:30 Uhr in der DenkBar. Sofort hat er seine Zuhörerinnen und Zuhörer in ein angeregtes Gespräch über die Zukunft des Lernens verwickelt.
Spielend leicht lernen
«Gamifizierung», «Virtual Reality» und «Flipped Classroom»: So lauten drei moderne Formen des Lernens in der Fachsprache. Das Lernen soll spielerisch – wie ein «Game» erfolgen. Dabei kann auch die virtuelle Realität helfen. Narval berichtet von Lehrlingen, die komplizierte Anwendungen zuerst virtuell als Übung absolvieren, bevor sie das Gelernte dann in der Praxis umsetzen. Ähnlich verhält es sich mit dem «Flipped Classroom». Schülerinnen und Schüler eignen sich theoretisches Wissen über digitale Lernplattformen auf eigene Faust an. Dann betrachten sie gemeinsam die praktische Anwendung im Klassenzimmer.
Die Kehrseite der neuen Methoden
Aber die Digitalisierung und die neuen Modelle des Lernens haben auch ihre Schattenseiten. So kommt im digitalen Raum etwa die Vermittlung von Werten und die Dialogfähigkeit zu kurz. Ausserdem gibt es Eigenschaften, die nicht theoretisch geschult werden können, wie etwa die Kreativität. Genau hier möchte das würfelförmige Gebäude auf dem Rosenberg, genannt SQUARE, ansetzen. «Wir müssen lernen wieder mehr ins Gespräch zu kommen.», fordert Narval.
Das SQUARE als Zukunftsmodell
Was Studierende zunächst für einen «Lernort» hielten, sei in Wahrheit ein «Ort des Dialogs», erklärt Narval. Die etwas ungewohnte Bestuhlung des SQUARE soll seine Gäste animieren, sich ihre Arbeitsumgebung selbst zu schaffen. Ziel ist es, dass Dialog und Kreativität bei anregender Atmosphäre gefördert werden. Dazu beitragen sollen Veranstaltungen mit Künstlerinnen und Künstlern, aber auch selbstorganisierte Beiträge der Studierenden.
Übung macht den Meister
Ganz ohne das stille Lernen geht es dann aber doch nicht. Deshalb wird das SQUARE während der Lernphase zusätzliche Lernplätze für die Studierenden anbieten. Philippe Narval ist überzeugt, dass alle ständig dazulernen können. Deshalb beendet der gebürtige Österreicher den Morgenstamm mit der Aufforderung: «Lernen wir weiter. Es hört nie auf.»