Monika Bochmann leitet seit zwei Jahren die Wildvogelpflegestation St.Gallen. Die Zoo-Tierärztin kümmert sich jährlich um die Versorgung von über 700 Vögeln. Am Morgenstamm der FDP Stadt St.Gallen vom 6. Dezember in der DenkBar erzählte sie, was ihre Arbeit ausmacht und welchen Herausforderungen sie tagtäglich begegnet.
«Im Sommer dieses Jahres hatten wir teils über 70 Vögel gleichzeitig auf Station», sagt Monika Bochmann am Dienstag um 9:30 Uhr in der DenkBar. «Das ist eine Menge Arbeit. Jeder Vogel hat eine Krankenakte, fast jeder Vogel wird zu Beginn mehrmals täglich von Hand gefüttert.»
563 Vögel im Jahr 2021
Seit zwei Jahren besteht in St.Gallen die Wildvogelpflegestation in Zusammenarbeit mit dem Walter-Zoo in Gossau. Dr. med. vet. Monika Bachmann leitet die Station. Die Zootierärztin mit einer Weiterbildung in Wildvogelmedizin kümmert sich mit ihrem Team um die schutzbedürftigen Vögel. Letztes Jahr betreuten sie 563 Vögel, wovon 262 die ersten 24 Stunden überlebten und 154 später wieder ausgewildert oder an andere Stationen weitergeleitet wurden. Das Team führte ausserdem 1079 Beratungstelefonate durch – Tendenz steigend.
Starke Saisonalität
Die Station ist während 365 Tagen im Jahr geöffnet. Die Auslastung unterliegt starken saisonalen Schwankungen. Während es von Januar bis April ruhig ist, nimmt die Anzahl betreuter Vögel im Mai zu, verbleibt bis August auf hohem Niveau, ehe sie ab September wieder abnimmt. Die Patientinnen und Patienten sind meist Singvögel wie Amseln und Spatzen, weniger häufig Greifvögel und eulenartige Vögel wie Mäusebussarde oder Waldkäuze und gelegentlich Wasservögel wie Schwäne und Stockenten.
Innenräume im Naturmuseum
Die Tiere werden in vier Innenräumen des Naturmuseums St.Gallen untergebracht. Dazu gibt es zwei Aussenvolieren an der Brauerstrasse und einen kleinen Behandlungsraum im Walter-Zoo. Das Team rund um Dr. med. vet., Dipl. ACZM, Monika Bochmann besteht aus Pflegerinnen und Pflegern (160 Stellenprozente) und in der Hauptsaison zusätzlich aus einem Zivildienstleistenden, Freiwilligen und Lernenden des Walter-Zoos.
Wildvogelpflegestation ist ein Bedürfnis der Bevölkerung
Der grösste Ausgabenposten der Wildvogelpflegestation sind die Personalkosten und nicht das Futter oder die Medikamente. Die Kosten werden getragen von Stiftungen, sowie Privatgönnerinnen und Privatgönnern. Bis Ende November 2022 wurden bereits 746 Vögel behandelt (2021, 563 Vögel). «Die Wildvogelpflegestation ist ein Bedürfnis der Bevölkerung», sagt Monika Bochmann.
Weitere Informationen: www.wildvogelpflegestation.ch