Tempo 30 – Fluch oder Segen?

Medienmitteilung der Stadtpartei 

Thomas Pfister, Geschäftsführer der TCS Sektion St.Gallen und Appenzell, präsentierte am Morgenstamm der FDP Stadt St. Gallen vom 07. März in der DenkBar, welche Auswirkungen das vom Stadtrat vorgeschlagene Temporegime auf die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt St.Gallen hätte. Die damit verbundene Einführung von flächendeckend Tempo 30 würde einerseits den unerwünschten Ausweichverkehr in den Wohnquartieren ansteigen lassen und andererseits die Mobilität der Bevölkerung sowie des Gewerbes schwächen.

TCS steht hinter den Positionen der FDP

Flächendeckend Tempo 30 ist ein Thema, dass in St.Gallen polarisiert. In der Presseschau, mit der Thomas Pfister, Geschäftsführer TCS Sektion SG-AI, seinen Vortag beginnt, wird klar, dass die Meinungen gespalten sind. Der TCS positioniert sich ganz klar gegen den Vorschlag des St.Galler Stadtrates und unterstützt die Motion der bürgerlichen Fraktionen.

Thomas Pfister hält fest, dass Tempo 30 auf siedlungsorientierten Strassen absolut Sinn ergibt. Wichtig ist es aber, die verkehrsorientierten Strassen nicht einzuschränken. Denn diese sind dazu da, den Verkehr zu sammeln, zu verbinden und in das übergeordnete Verkehrsnetz weiterzuleiten. Tempo 50 ermöglicht einen effizienten Fluss des Verkehrs um so schnell wie möglich aus St.Gallen raus aber auch wieder reinzufahren. Die Ansichten des TCS decken sich hier mit denen der Freisinnigen. Es muss mit Anreizen gearbeitet werden und nicht mit Verboten.

Tempo 30 – ein Fluch für St.Gallen

Um die ganze Thematik besser zu veranschaulichen, erklärt Thomas Pfister die Auswirkungen des Temporegimes anhand des Beispiels St. Georgen. Aktuell wechseln sich Tempo 30 und Tempo 50 auf der Strecke von St. Georgen bis zur Autobahnauffahrt ab. Wird Tempo 30 flächendeckend eingeführt verlängert sich diese Zeit zukünftig um mehrere Minuten, wohlgemerkt ohne Stau. Laut Thomas Pfister ist es absehbar, dass die Geschwindigkeitsänderungen sich nicht nur auf Innerorts beschränken werden, sondern auch Ausserorts ausgeweitet werden könnten. Ausserdem werden viele Tempo-30-Zonen auf siedlungsorientierten Strassen durch Begegnungszonen ersetzt, welche Mehrkosten für den Steuerzahler ergeben werden.

Die Verlangsamung des Verkehrsflusses auf verkehrsorientierten Strassen führt auch dazu, dass der Güterverkehr langsamer wird. Das wiederum kann zu einer Teuerung der Produkte oder auch anderer Dienstleistungen führen. Wenn der Weg länger dauert, wird sich das auch zukünftig im Preis widerspiegeln. Ausserdem sind ÖV und Blaulichtorganisationen extrem betroffen. Hier gilt es besonders zu beachten, dass die freiwillige Feuerwehr natürlich kein mobiles Blaulicht auf dem «Nachttischli» hat, um im Notfall schnell zum Einsatzfahrzeug oder Einsatzort zu gelangen.

«Mobilität muss im Gesamten funktionieren»

Tempo 30 darf natürlich nicht grundlegend verteufelt werden. Es gilt die Devise: Tempo 30 dort wo es Sinn ergibt. Beispielsweise in Wohnquartieren, vor Schulen und Kindergärten oder vor Altersheimen. Wichtig ist aber zu beachten, dass es auch andere Massnahmen gibt um Lärm zu vermeiden, wie etwa Flüsterbelag, Lärmschutzwände oder Lärmschutzfenster.

Abschliessend wird zusammengefasst: Es braucht ein differenziertes Geschwindigkeitsregime. Alle Verkehrsteilnehmer sind wichtig und haben ein Mitspracherecht. Flächendeckend Tempo 30 ist daher nicht die richtige Massnahme für ein funktionierendes Mobilitätskonzept in der Stadt St.Gallen.