St.Gallen, 8. Juni 2016 | „Jahrzehntelang waren wir Freisinnigen mit zwei Mitgliedern in der Stadtregierung vertreten, und wir sind weiterhin willens und bereit, Verantwortung für St.Gallen zu tragen. Zudem erachtet es die Parteileitung als ihre Pflicht, den Bürgerinnen und Bürgern am 25. September eine echte Auswahl zu ermöglichen“, legte Parteipräsident Andreas Dudli die Beweggründe des Entscheids der FDP Stadt am Mittwochmorgen vor den Medien dar. Die Parteileitung habe in den letzten Monaten mit verschiedenen Personen – darunter auch Quereinsteiger – Gespräche geführt. Mit Marcel Rotach könne die Partei zum Abschluss des Findungsprozesses eine Persönlichkeit präsentieren, die weit über die Parteigrenzen hinaus ein hohes Ansehen geniesst. „Er ist ein Glücksfall für uns“, weiss Dudli.
Polizist, Politiker, Ur-St.Galler
Der 48-jährige, zweifache Familienvater ist in der Tat kein Unbekannter. Seit 2001 gehört Marcel Rotach dem Stadtparlament an und zählt dort zu dessen wichtigen Stützen. Den bisherigen Höhepunkt seiner Politlaufbahn bildete das Jahr 2013, als der sympathische Polizeibeamte als „höchster St.Galler“ das Parlament nach Aussen vertreten hatte. Im Rat selber sammelte er als langjähriges Mitglied der Bau- und der Werkkommission wertvolle Erfahrungen. „Ich kandidiere aus Überzeug für den Stadtrat und bin hoch motiviert, gleichzeitig aber auch demütig. Ich bin hier geboren und aufgewachsen und verdanke der Stadt alles in meinem Leben. Ich habe die Menschen sehr gern und möchte der Gesellschaft jetzt etwas von dem, was ich erhalten durfte, zurückgeben.“
Wahlversprechen abgegeben
Im Fall einer Wahl will sich Marcel Rotach noch verstärkt für die Sicherheit der Bevölkerung in der Stadt einsetzen. Ebenso wichtig ist ihm jedoch das Engagement für nachhaltige Verkehrslösungen unter dem Einbezug aller Verkehrsteilnehmer. „Der ideologisch aufgeladene Kampf der letzten Jahre hat uns keinen Schritt weitergebracht, wir müssen im Interesse der Bevölkerung tragfähige Kompromisse finden. Das geht nur im ehrlichen Dialog“. Die Sicht aufs Ganze ist für Rotach auch hinsichtlich der Stadtentwicklung entscheidend. „Bei der Planung und Umsetzung wichtiger Bauprojekte besteht heute durchaus Verbesserungspotenzial.“ In Bezug auf Bildung und Wirtschaft will Marcel Rotach den Standort St.Gallen weiter stärken. Einerseits soll dies durch die Beibehaltung der hohen Qualitätsstandards und die Beilegung der Konflikte mit den Schulleitungen geschehen, andererseits durch die Reduktion von hausgemachten Vorschriften, welche die Innovationskraft der ansässigen Unternehmen hemmen.
St.Gallen weiter stärken
Unter Stadtpräsident Thomas Scheitlin hat St.Gallen in den letzten Jahren wesentliche Schritte unternommen, um seine Position im Standortwettbewerb mit anderen Zentren zu verbessern. Daraus zieht der Freisinnige Magistrat seine Motivation für eine weitere Kandidatur im September: „Ich will St.Gallen weiter erfolgreich machen“, sagte Scheitlin vor den Medien. Als Beispiele für das Erreichte in den vergangenen Jahren nannte er die im direkten Vergleich zu anderen Städten solide finanzielle Basis St.Gallens, die es weiter zu verteidigen gelte. Ferner sei der Wirtschaftsstandort durch diverse Initiativen – unter anderem Startfeld, Feld3, “IT St.Gallen rockt“ – gestärkt worden. Im Dreieck zwischen Urbanität, Internationalität und Kreativitiät böten sich der Stadt zusätzliche Chancen für die Zukunft, ist Scheitlin überzeugt. Die Liste an konkreten Projekten, welche der Stadtpräsident vorantreiben will, ist lang: „Sie reicht von der Ausarbeitung und Umsetzung der Vision 2030 über die Entwicklung von Arealen, einer Stärkung des Forschungsstandorts bis hin zur weiteren Attraktivierung des Lebensraums in unserer Stadt. Die Arbeit geht dem Stadtrat und mir so schnell nicht aus.“
Nomination am 30. Juni
Die Mitglieder der FDP Stadt St.Gallen werden im Rahmen ihrer Versammlung vom 30. Juni offiziell über das Kandidatenticket befinden. Weitere Kandidaturen sind nach wie vor möglich, die Parteileitung nimmt entsprechende Bewerbungen entgegen.