Tourismusdirektor Thomas Kirchhofer erläutert die Herausforderungen und Potentiale der touristischen Region St.Gallen-Bodensee
Was die Gesellschaft bewegt, das bewegt auch die Tourismusbranche. Dies gilt nicht nur für pandemische Ausnahmezustände, sondern macht sich auch unabhängig davon im touristischen Alltag bemerkbar. Thomas Kirchhofer erklärt, dass sich im touristischen Verhalten und in der Tourismusbranche alle gesellschaftlichen Trends widerspiegeln. Wie sich die Tourismusregion St.Gallen-Bodensee in diesem Kontext positionieren kann, das ist Thema seines Vortrags und der daran anschliessenden Diskussion mit dem Publikum.
Am Dienstag, 3. Mai 2022, haben interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer in der DenkBar zum Morgenstamm der FDP zusammengefunden. Zu Gast war Tourismusdirektor Thomas Kirchhofer, der in seinem Vortrag die gegenwärtige Situation des Tourismus in und um die Stadt St.Gallen erläuterte und einen Blick in die Zukunft wagte.
«Es isch doch ase schö»
Der Titel des Vortrags («St.Gallen: ein Diamant, den es zu schleifen gilt») ist in der Tat Programm: St.Gallen ist zwar ein (Roh)Diamant, jedoch muss dieser zuerst geschliffen werden, um bemerkt und von den Betrachtenden auch als die schöne Kostbarkeit erkannt zu werden, die St.Gallen zweifellos ist. Zwar erfreut sich St.Gallen (noch) keiner grossen Bekanntheit, löst jedoch – wie dies auch seitens des Publikums betont wurde – des Öfteren überraschte Begeisterung bei den Besuchenden der Stadt aus.
Lies, damned lies, and statistics
Die tatsächlichen Vorzüge St.Gallens entgehen hin und wieder auch denjenigen, die Umfragen und Rankings erstellen. Dies zeigt das Beispiel eines Nachhaltigkeits-Rankings, in welchem St.Gallen auf dem letzten Platz landete. Aussagekräftige Rankings kommen jedoch nicht ohne eine fundierte Datenbasis aus, die in diesem Fall fehlte. So ist St.Gallen nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit längst nicht auf dem letzten Platz zu verorten (über das Engagement diesbezüglich lässt sich unter folgendem Link mehr erfahren: https://st.gallen-bodensee.ch/de/ueber-uns/nachhaltigkeit.html ), sondern punktet auch mit einer überwältigenden kulturellen Vielfalt und landschaftlichen Highlights.
«Vielfalt ist der Positionierung feind»
Die Zahlen, welche die wirtschaftliche Relevanz der Tourismusbranche skizzieren, sind beeindruckend und stehen beispielsweise der OLMA in nichts nach. Im nationalen und internationalen Vergleich ist St.Gallen ein ungeschliffener Diamant in einem Juweliergeschäft. Das Stärken der Marke «St.Gallen» ist daher erfolgsentscheidend. Die zahllosen Facetten von Stadt und Region haben jedoch im Etablieren einer Markenidentität auch eine Schattenseite. Die Vielfalt erschwert es, einen bestimmten Fokus zu setzen und eine verständliche Marke zu schaffen.
Das Ende des materialistischen Luxus
Mit gesellschaftlichem Wandel gehen notwendigerweise auch Veränderungen im Verhalten von Touristinnen und Touristen einher. Der Trend geht weg von Pauschalreisen und hin zu Authentizität, Einfachheit und Selbstentdeckung. Sich wandelnde Bedürfnisse erfordern eine Umsetzung und ein angepasstes Angebot. Für dieses Erlebnis sind Touristinnen und Touristen heutzutage bereit, mehr Geld auszugeben, um auch in diesem Sinne hochwertige Angebote geniessen zu können.
Schwärme, Netzwerke und Systeme
Um diese Angebote auch leisten zu können, benötigt es zuallererst eine gute und effiziente Zusammenarbeit der Akteure der St.Galler Tourismusbranche. Die Arbeit muss Hand in Hand gehen, da auch das touristische Denken keine (räumlichen) Grenzen kennt. Es ist das fruchtbare Nutzen dieser lokalen und regionalen Netzwerkstrukturen, die dem Raum St.Gallen-Bodensee die ihm gebührende Sichtbarkeit und touristische Präsenz sichern wird. Es handelt sich um einen Schliff, der die Schönheit des Diamanten St.Gallen im besten Licht erstrahlen lassen wird. Wie der Weg zum Ziel aussieht, das lässt sich unter folgendem Link einsehen: https://partner.st.gallen-bodensee.ch/