St.Gallen, 16.12.2011 | Mit dem Nein zur Marktplatz-Neugestaltung Mitte Mai dieses Jahres wurde die Chance vertan, einen lebendigen Marktplatz im Herzen der Stadt zu schaffen. Das Gesamtprojekt, welches nach jahrelangen Debatten vorgelegt werden konnte, ist an einer Vielzahl von Einzelinteressen gescheitert. Zu diesem Schluss kommt auch die vom Stadtrat im Frühsommer in Auftrag gegebene VOX-Analyse, welche die Gründe für den ablehnenden Volksentscheid untersuchte.
Zunehmend unhaltbare Zustände
Mit dem Nein der St.Galler Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bleibt die Marktplatz-Problematik vorderhand ungelöst. Ein Augenschein zur Weihnachtszeit zeigt, dass die Situation für die Betreiber der Marktstände zunehmend unzumutbar wird. Eine Verbesserung der heute herrschenden Zustände ist indes nur im Rahmen einer ganzheitlichen Lösung denkbar, welche eine adäquate Antwort auf die Parkplatz-Frage mit einschliesst. Die FDP der Stadt St.Gallen begrüsst die Pläne des Stadtrats, dem Parlament bzw. dem Volk rasch eine neue Vorlage zum Marktplatz vorzulegen, welche die Interessen der Wirtschaft angemessen berücksichtigt. Dass der Stadtrat sich bei seinem Vorgehen am von allen Parteien vereinbarten Parkplatzkonsens orientiert, ist aus Sicht der FDP ein tauglicher Ansatz. Allerdings müsste die getroffene Abmachung an die neue Ausgangslage angepasst werden, wozu die FDP gerne Hand bietet.
Gleich lange Spiesse für alle
Die FDP fordert in diesem Zusammenhang die Aufhebung der oberirdischen Parkplätze auf und um den Marktplatz und den gleichzeitigen Bau einer Tiefgarage an zentraler Lage. Ein auto- und abgasfreier Marktplatz ohne einen Ersatz der bestehenden Parkmöglichkeiten ist illusorisch. Gewerbebetriebe in der Innenstadt sollen im Wettbewerb mit den Einkaufszentren an der Peripherie die gleich langen Spiesse erhalten.