Keine Denkverbote in der Planung

FDP begrüsst den Neustart für eine attraktive Platzgestaltung

Erfreut nimmt die FDP der Stadt St.Gallen die heutige Ankündigung des Stadtrats zur Kenntnis, wonach ein weiterer Anlauf zu einer attraktiven Neugestaltung des Marktplatzes lanciert wird. Begrüsst wird insbesondere die Tatsache, dass sämtliche involvierten Akteure von Anfang an in die Konzeption der Platzgestaltung einbezogen werden sollen. Damit nimmt der Stadtrat eine der zentralen Forderungen der FDP nach dem Scheitern der letzten Vorlage auf.

St.Gallen, 07.07.2016 | Der Marktplatz ist und bleibt der zentrale Platz in der Stadt St.Gallen. Dem konnten auch die beiden gescheiterten Versuche für eine Neugestaltung des Areals in den Jahren 2011 und 2015 nichts anhaben. Entsprechend begrüsst die FDP den heute kommunizierten Entscheid des Stadtrats, wonach noch im vierten Quartal 2016 ein neuer Anlauf für eine zeitgemässe Platzgestaltung von Marktplatz, Blumenmarkt und Bohl in die Wege geleitet werden soll. Indem er ein partizipatives Vorgehen unter Einbezug aller Anspruchsgruppen wählt, zieht der Stadtrat die zentrale Lehre aus dem Scheitern seiner Vorlage vom März 2015. Das Nein von damals rührte nicht zuletzt daher, dass den Bedürfnissen des Gewerbes und der ansässigen Wohnbevölkerung zu wenig Rechnung getragen worden ist. Aus Sicht der FDP ist es wichtig, neben den direkt involvierten Anspruchsgruppen auch die relevanten politischen Gremien in das „Forum Marktplatz“ miteinzubeziehen, damit der Informationsfluss gewährleistet bleibt. Im Fokus stehen dabei nicht die Parteien, sondern die Baukommission des Stadtparlaments.

Waaghaus in Planung miteinbeziehen – offen denken

Der Strategiewechsel bei der Erarbeitung der neuen Vorlage bietet Chancen, die es zu nutzen gilt. Nach Meinung der FDP sollte der Perimeter für die Planung zwingend auch das Waaghaus umfassen, wie dies die Fraktion im Stadtparlament bereits gefordert hat. Des Weiteren sollen die Beteiligten den Mut aufbringen, scheinbar „Unmögliches“ zu denken. Einige der Ideen, welche vor über zehn Jahren von der „IG Chance Marktplatz“ angedacht worden sind, verdienen in diesem Zusammenhang eine weitere Diskussion. Auch in Bezug auf die Funktionalität des neuen Platzes dürfen keine Denkverbote gelten; die Frage, ob und in welcher Form ein ständiger Markt weiterhin ein Bedürfnis ist, gehört im Rahmen des Forums auf den Tisch. Sollte aufgrund der Ergebnisse des Mitwirkungsprozesses dereinst ein neuer Gestaltungswettbewerb erforderlich sein, so sollte dieser möglichst offen angelegt  werden und insbesondere auch alle räumlichen Dimensionen (inklusive Untergrund) miteinbeziehen.

Chance für die ganze Innenstadt

Mit der Neugestaltung des Marktplatzes hat es St.Gallen grundsätzlich in der Hand, sich selbst ein grosses Geschenk zu machen: Nach der südlichen Altstadt, die massiv aufgewertet worden ist, käme mit einiger zeitlicher Verzögerung nun auch der zentrale Ort der Stadt zum Zuge. Mit dem neuen Marktplatz bieten sich Chancen für die Innenstadt, um ihre attraktive Lage im Vergleich zu den Einkaufszentren in der Peripherie besser zur Geltung zu bringen. Nach Meinung der FDP hat die Platzgestaltung den zahlreichen unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen; es ist ein möglichst vielfältiger Mix von Nutzungen anzustreben. Dazu gehört auch ein gastronomisch attraktives Angebot ebenso wie eine befriedigende Lösung der Parkplatzfrage.