FDP verzichtet auf eine Kandidatur im zweiten Wahlgang

Medienmitteilung der Kantonalpartei

Parteileitung beantragt Wahlempfehlung für Esther Friedli

Obwohl FDP-Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher im ersten Wahlgang der Ständeratsersatzwahlen mit Abstand das zweitbeste Resultat erzielte, verzichtet die FDP des Kantons St.Gallen auf eine Kandidatur im zweiten Wahlgang. Zuvor durchgeführte Gespräche, die auf eine Stichwahl zwischen den beiden bürgerlichen Kandidatinnen hätten hinwirken können, scheiterten aufgrund der vorschnellen Kommunikation der SP am Wahlsonntag. Mit dem beschlossenen Rückzug möchten die Freisinnigen nun verhindern, dass sich die bürgerlichen Stimmen aufteilen. Die Parteileitung beantragt zudem, im Rahmen der Mitgliederversammlung vom 30.03.2023 eine Wahlempfehlung zugunsten von Esther Friedli auszusprechen.

Eine grosse Mehrheit der St.Galler Bevölkerung sprach sich beim ersten Wahlgang der Ständeratsersatzwahlen am vergangenen Sonntag für eine der beiden bürgerlichen Kandidatinnen aus. FDP-Kandidatin und Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher erreichte dabei das zweitbeste Resultat und konnte über die Wählerstärke der eigenen Partei hinaus mobilisieren. Bei nüchterner Betrachtung wäre demzufolge eine Stichwahl zwischen den beiden bürgerlichen Kandidatinnen die konsequente Folge für den zweiten Wahlgang gewesen.

SP verkennt die Realität und fördert Polarisierung

Mit ihrer vorschnellen Kommunikation am Wahlsonntag verschenkte die SP jedoch frühzeitig den Ständeratssitz an die SVP. Die SP verkennt damit die Realität und fördert die Polarisierung im Ständerat. Nur Susanne Vincenz-Stauffacher hätte eine realistische Chance gehabt, Esther Friedli im zweiten Wahlgang zu schlagen. Ob sich die SP effektiv Chancen ausrechnet oder auf dem Buckel der St.Galler Stimmbevölkerung Wahlkampf betreiben möchte, bleibt unklar.

Verhindern, dass sich die bürgerlichen Stimmen aufteilen

Susanne Vincenz-Stauffacher kündigte den Rückzug ihrer Kandidatur bereits am Mittwochmorgen in einer persönlichen Erklärung an ihr Unterstützungskomitee, die Partei sowie die Medienschaffenden an. Da sie nach dem ersten Wahlgang mit deutlichem Abstand vor der Kandidatin der SP lag, tue sie das jedoch durchaus mit Wehmut. Nun gelte es zu verhindern, dass sich die bürgerlichen Stimmen im zweiten Wahlgang aufteilen würden.

Parteileitung beantragt Wahlempfehlung für Ester Friedli

Auch für die Parteileitung der FDP des Kantons St.Gallen steht der bürgerliche Ständeratssitzgewinn im Zentrum. Die Parteileitung beschloss am Mittwochabend aus diesem Grund, im Rahmen einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung eine Wahlempfehlung für Esther Friedli zu beantragen. Die Kandidatin der SVP steht den Positionen der bürgerlich-liberalen FDP näher, als Barbara Gysi von der SP. Am 30.03.2023 wird die Parteibasis anlässlich eines Podiums mit beiden Kandidatinnen abschliessend entscheiden, wen sie im zweiten Wahlgang unterstützen wird.

FDP ist bereit für die Wahlen im Herbst

Die Freisinnigen blicken, trotz des Rückzugs im zweiten Wahlgang, auf einen erfolgreichen und engagierten Wahlkampf ihrer Kandidatin und Parteimitglieder zurück. Susanne Vincenz-Stauffacher überzeugte mit ihrer Persönlichkeit, ihren politischen Positionen sowie ihrer pragmatischen und lösungsorientierten Art des Politisierens. Ohne Unterstützung anderer Parteien konnte die FDP damit weit über ihre Wählerstärke mobilisieren. Entsprechend positiv gestaltet sich der Ausblick auf die eidgenössischen Wahlen im Herbst.