«Der Wildpark Peter und Paul zwischen Anspruch und Wirklichkeit»

Raphael Lüchinger zu Gast beim Morgenstamm der FDP Stadt St.Gallen

Raphael Lüchinger, diplomierter Forstingenieur ETH und Jäger, Vorstandsmitglied der Wildparkgesellschaft Peter und Paul und Kandidat für das Stadtparlament gastierte anlässlich des Morgenstamms in der DenkBar. Während seines Vortrags führte er das Publikum durch die Geschichte, Organisation sowie Highlights des Wildparks Peter und Paul. Dabei kam er auch auf die Herausforderungen und die Zukunft des Wildparks zu sprechen.

Die Stadtsanktgallerinnen und -sanktgaller sind mit dem Wildpark Peter und Paul eng vertraut. Das zeigte sich nicht nur in den vielen persönlichen Anekdoten, sondern auch in der Beantwortung der verschiedenen Fragen, die Raphael Lüchinger stellte. Zum Beispiel wussten alle, dass der Wildpark der Wildparkgesellschaft Peter und Paul gehört, in der Raphael Lüchinger Vorstandsmitglied ist. Das engagierte Publikum hat aber noch viel mehr über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Parks vom diplomierten Forstingenieur ETH und Jäger erfahren und nutzte die Gelegenheit, auch eigene Fragen zu stellen.

Die reiche Geschichte des Wildparks

Bald nach der Eröffnung des Wildparks Peter und Paul im Jahr 1892 folgte der Bau der ersten künstlichen Felsen, die nicht nur zum Wahrzeichen des Wildparks wurden, sondern auch sein Wappentier beherbergten: den Steinbock. Die erfolgreiche Aufzucht von Steinböcken im Wildpark und deren darauffolgende Aussetzung stellt einen bedeutenden Erfolg bei der Wiederansiedlung der in der Schweiz ausgestorbenen Art dar. Nach dem Schmuggel der Tiere nach St.Gallen wurden sie erstmals im Weisstannental ausgewildert. Die grösste Kolonie entstand allerdings ob Pontresina. Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Tiere in den Park eingeführt, darunter Luchse, Waldkatzen oder Murmeltiere. Heute beherbergt der Wildpark neun, hauptsächlich einheimische, Tierarten!

Die Highlights, Herausforderungen und Zukunft des Wildpark Peter und Paul

Das Betreiben eines Wildparks ist keine einfache Sache, vor allem mit Blick auf die steigenden Ansprüche. Der Wildpark Peter und Paul ist 365 Tage im Jahr, 24/7, kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich. Vier Parkwärterinnen und -wärter pflegen Tiere sowie Infrastruktur und leiten durchschnittlich jeden zweiten Tag Führungen durch den Park. Zudem ist der Wildpark sehr auf das Engagement von Freiwilligen angewiesen. Auch die Infrastruktur wird ständig saniert und erweitert; in den letzten Jahren kamen das Wildpark-Haus und ein Ökonomiegebäude dazu.

Die Weiterentwicklung des Parks ist ein grosses Anliegen der Wildparkgesellschaft, dies betrifft beispielsweise Biodiversität, Digitalisierung und Mobilität. Es gilt weiterhin ein Angebot zu bieten, das die Beobachtung von einheimischen Wildarten ermöglicht und das Bewusstsein für Tiere fördert. Dazu müssen auch Lösungen gefunden werden, um der steigenden Zahl von Gästen den Zugang zum Park zu ermöglichen – vor allen Dingen an Tagen mit schönem Wetter. Der Wildpark wird zum grössten Teil durch private Gönnerinnen und Gönner sowie Spenden und Legate finanziert, ein Drittel der Betriebskosten werden durch die öffentliche Hand getragen. Allfällige Defizite müssen über den Wildpark-Fonds gedeckt werden. Angesichts dieser Tatsache und der spürbaren Beliebtheit des Wildparks beendet Raphael Lüchinger seinen Vortrag mit einem Spendenaufruf.

 

Link um Gönnerin bzw. Gönner des Wildparks Peter und Paul zu werden: https://www.wildpark-peterundpaul.ch/goenner/