Die Faszination stand ihm wortwörtlich ins Gesicht geschrieben, als er am Dienstagmorgen vor das Publikum trat und zu seinem Vortrag ausholte. Matthias Meier, Direktor des Naturmuseums St.Gallen, gastierte anlässlich des Morgenstamms in der Denkbar und führte die Anwesenden durch das Thema «Der Mensch, das Universum und die Zukunft des Naturmuseums St.Gallen». Dabei beleuchtete er unter anderem, wie er bereits als Kind für das Thema glühte und weshalb sich ein Blick nach «aussen» lohnen würde. Abschliessend gab er zudem einen Einblick hinter die Kulissen seines neuen Projekts am Naturmuseum St.Gallen.
Seit letztem Jahr steht Matthias Meier dem Naturmuseum als Direktor vor und strebt dabei die Begeisterung und das Staunen der St.Gallerinnen und St.Galler als oberste Priorität an. Dabei war Meier ursprünglich in der Forschung tätig, arbeitete zwischendurch in Schweden und Frankreich und schrieb seine Dissertation, bevor es ihn und seine Familie nach St.Gallen zog. Mit seinem neuen Projekt – eine Ausstellung zu Mensch und Universum – kann er nun seine grösste Begeisterung und seinen ehemaligen Forschungsschwerpunkt als festen Bestandteil im Naturmuseum verwirklichen.
Grenzenloses Staunen
Die Vorstellung des Universums kann schon einmal Kopfschmerzen bereiten. Milliarden von Galaxien, in denen nochmals Milliarden von Sternen und Planeten herumtreiben, sind Dimensionen die sich viele gar nicht mehr vorstellen können. Lediglich Bilder können wir als Massstab für diese Proportionen heranziehen. Als 1990 die Raumsonde Voyager 1 aus knapp 4 Milliarden Kilometer Entfernung ein Bild unserer Erde knipste, war lediglich ein winziger blaue Punkt zu erahnen. Dieses und viele weitere Bilder des Universums sollten bei uns das Bewusstsein wecken, dass sich nicht alles um die Erde dreht, diese in sich nicht abgeschlossen, sondern in einer zum grössten Teil unbekannten Welt eingebettet ist. Solche Überlegungen haben Matthias Meier noch vor seiner Position als Direktor des Naturmuseums St.Gallen zur Forschung getrieben.
Dem Naturmuseum fehlt der Blick nach aussen!
Das Naturmuseum hat die Aufgabe, den Menschen die Vielfalt unserer Welt näher zu bringen und einen Bezug zur Natur aufzubauen. Durch die ausgeprägte Sammlung von präparierten Tieren, seltenen Mineralien und Fossilen sowie der Möglichkeit, sich auch spielerisch der Natur anzunähern, nimmt laut Matthias Meier das Museum diese Verantwortung hervorragend wahr. Doch was verbirgt sich ausserhalb unseres Planeten? Der Blick nach aussen in die unvorstellbare Weite des Universums sollte durch die neue Ausstellung, die im Sommer 2024 eröffnet wird, einen noch vielfältigeren und einzigartigeren Museumsbesuch ermöglichen. Dank der Spende eines privaten Sammlers wird in der kommenden Ausstellung eine Vielzahl von echten Meteoriten zu betrachten sein, die in einem von Innen verspiegelten Kubus zur Schau gestellt werden. Das Projekt bietet Matthias Meier die Gelegenheit, das Museum mit seinem eigenen «Touch» zu schmücken, welcher ihm durch seinen Forschungshintergrund nach wie vor geblieben ist.