"Den Anschluss nicht verpassen"

Gut besuchter Poli-Tisch zur Neugestaltung des St.Galler Bahnhofplatzes

Der Poli-Tisch der FDP vom 29. April 2013 widmete sich der Vorlage „Neugestaltung Bahnhofplatz“. Zur Einleitung stellten Beat Rietmann (Stadtingenieur) und Stefan Thalmann (SBB) die Eckpunkte des vielfältigen und komplexen Projekts vor. Viele Missverständnisse und Fragen wurden durch diese sachkundige Einführung bereits ausgeräumt.

Anschliessend diskutierten die Stadtparlamentarier Barbara Frei (FDP), Heini Seger (SVP), Martin Würmli (CVP) und Thomas Schwager (Grüne) unter Leitung von Marcel Rotach (FDP) einzelne kritische Aspekte der Bauvorlage. Als Kontrapunkt wurde von Heini Seger insbesondere vorgebracht, dass die Platzgestaltung die künftigen Mobilitätsbedürfnisse nicht befriedigen wird. Vielmehr müsse eine Vision entworfen werden, durch die ein Teil des Verkehrs unterirdisch verlegt würde. Auch einzelne Projektelemente wie die Taxistandorte, die Verschiebung der Ticketschalter, die Standorte der Velounterstände sowie die fehlende Rampe zur Unterführung Ost wurden kritisiert.

„Vision“ kostet zehn Mal so viel

Barbara Frei unterstrich jedoch, dass einzelne Kritikpunkte in das Verhältnis zum Nutzen des Gesamtprojekts gestellt werden müssen. Insbesondere wurde betont, dass die Stadt für die gesamte Neugestaltung lediglich 20 Mio. Franken zusätzlich aufbringen muss. Die weiteren Kosten für die Stadt von rund 20 Mio. würden ohnehin fällig für die Instandhaltung des Platzes. Beat Rietmann schätzte die Kosten für die „Vision“ einer unterirdischen Verkehrsführung auf rund das 10-fache der jetzigen Lösung. Die SBB machte zudem deutlich, dass ohne Neugestaltung des Platzes auch kein Ausbau des Bahnhofs erfolgen wird. Ein Scheitern dieses Projekts würde deshalb einen Stillstand auf unabsehbare Zeit bedeuten.

Unterführung Ost: Nur wenige profitieren

Einigkeit bestand in Bezug auf die Verlängerung der Unterführung Ost. Diese sei klar zu teuer und würde nach den Modellrechnungen nur wenigen Personen nützen. Auch würde dadurch eine in der Zukunft denkbare unterirdische Linienführung von Verkehrsmitteln verbaut.

Ausbau ohne Alternative

Als Fazit bleibt: das zusätzliche Verkehrsaufkommen durch die S-Bahn, die Durchmesserlinie und die Streckenausbauten nach Zürich bedingt zwingend einen Ausbau des Bahnhofs St.Gallen und das heute und nicht in ferner Zukunft. St.Gallen darf den Anschluss beim dringend notwendigen Ausbau des öffentlichen Verkehrs nicht verpassen.